Gruselige Dinge | Geschichten, Berichte, Videos, Bilder

Die Clutter Morde 1959 – Kaltblütige Hinrichtung einer ganzen Familie

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Perry Smith ( 27. Oktober 1928 – 14. April 1965 ) und Richard „Dick“ Eugene Hickock ( 6. Juni 1931 – 14. April 1965 ) waren zwei Berufsverbrecher, die wegen Mordes an den vier Mitgliedern der Familie Clutter in Holcomb, Kansas, USA, am 15. November 1959 zum Tode verurteilt wurden.

DIE GRAUSAME MORDSERIE

Was kann schlimmer sein, als eine Tür zu öffnen und im Zimmer einen ermordeten Freund oder ein totes Familienmitglied zu finden. Die Nachbarn der Familie Clutter, erlebten genau diesen Horror, als sie die leblosen Körper der ganzen Familie entdeckten. Die Abwesenheit der Familie Clutter, blieb nämlich nicht lange unbemerkt. Jeden Sonntag fuhren sie mit ihren Nachbarn zur Kirche im benachbarten Dorf.

An diesem Sonntag warteten die Nachbarn jedoch vergeblich. Susan Kidwell rief bei den Clutters an, in der Annahme sie hätten verschlafen. Jedoch hob nach unzähligen Klingeln, immer noch keiner ab und sie beschlossen, bei der Familie vorbeizuschauen. Als sie dort ankamen, machte das Haus einen normalen Eindruck. Die Autos standen vor dem Haus. Doch als sie die Küche betrat, fiel ihr das unberührte Frühstück, sowie Nancy Clutters Handtasche auf, die offen auf dem Boden lag.

im stillen Haus, stieg sie die Treppen hinauf zu Nancys Zimmer. Dort erwartete sie eine grausame Szene. Als Susan Kidwell in das Schlafzimmer trat, begann sie fürchterlich an zu schreien. Die anderen Nachbarn, die vor dem Haus gewartet hatten, folgten ihren Schrei und standen nur Sekunden später zusammen mit Susan Kidwell in Nancys Zimmer.

Im Zimmer lag Nancy und regte sich nicht. Aber in der Verwirrung, waren die Nachbarn sich nicht sicher, ob sie wirklich tot war. Nancy Clutters Klassenkameradin, wiederholte ununterbrochen den Satz: „Sie ist tot“. Susan Kidwell hoffte es sei nur Nasenbluten, bis sie das Blut an der Wand entdeckte.

Die Nachbarn riefen einen Krankenwagen und die Polizei. Kurz darauf wurden auch die Leichen der restlichen Familienmitglieder in den anderen Zimmern gefunden. Sie waren alle mit weißem Nylonseilen gefesselt, von den Handgelenken bis zu den Knöcheln und der Mund zugeklebt.

Bonnie Clutter und ihre zwei Kinder, starben durch einen Kopfschuss. Der Vater wurde zuerst gefoltert und dann erhängt. Zwischen Schock und Trauer, mischte sich schnell die Frage nach den Tätern. Wer würde eine ganze Familie ermorden, und vorallem warum. Niemand konnte es sich erklären. In der kleinen verschlafenen Stadt war plötzlich die Hölle los.

Irgendjemand musste die Sache in die Hand nehmen, die Situation beruhigen und Klarheit schaffen. Der komplizierte Mordfall, überstieg allerdings die Fähigkeiten der örtlichen Polizei. Also wurde das Kansas Bureau of Investigation eingeschaltet. Der 47 jährige Detektiv Alvin Adams Dewey, übernahm die Ermittlungen.

Das Büro bestand zu der Zeit aus 19 Detektiven, die Einsprangen, wenn die Kriminalfälle für die örtlichen Autoritäten zu schwierig war. Der Fall der Clutters, zeigte sich als besonders kompliziert, denn es waren so gut wie keine Spuren vorhanden und auch kein erkennbares Motiv. Vor Abschluss der Ermittlungen, arbeiteten 18 Polizisten in Vollzeit daran, die Täter aufzuspüren.

Das Büro des Sheriffs, welches einst eher als Ort für Kaffeekränzchen diente, wurde plötzlich zum Zentrum des Medienrummels. Die Journalisten warteten jedoch zunächst vergeblich auf Informationen. Die erste Pressekonferenz die Dewey hielt, verdeutlichte nur die Ratlosigkeit der Polizei und bot wenig Material für die Presse.

Die Pressekonferenz fand am Montagmittag statt, zwei Tage nachdem die Tat verübt worden war. Dewey bestätigte, dass es sich um vier Opfer handelte. Der Kern der Ermittlungen liege darin herauszufinden, welches Familienmitglied das primäre Ziel der Täter dargestellt hatte. Die restlichen Opfer wären nur getötet worden, um sicherzugehen, dass es keine überlebenden Zeugen gibt.

Der Gerichtsmediziner konnte die genauen Todeszeitpunkte nicht verifizieren, also konnte die Polizei nicht einmal herausfinden, zu welcher Uhrzeit das Verbrechen stattgefunden hatte. In der ganzen Stadt herrschte Ratlosigkeit. Sogar mit externer Hilfe, kam die Polizei zunächst keinen Schritt weiter.

Doch dann, eine geisterhafte Figur die im Haus der Clutters am Fenster vorbei geht, weckt zunächst Vorstellungen eines Horrorfilms. Spuken die Opfer jetzt in Ihrem alten Zuhause oder ist der Mörder zu seinem Tatort zurückgekehrt?! Als nach dem Mord schon etwas Zeit verstrichen war, arbeitete der Gärtner Paul Helm an einem Nachmittag im Dezember im Garten.

Helm beschnitt die Bäume, neben dem nun leer stehenden Haus, welches die Verwandten der Clutters verkaufen wollten. Als er zum Fenster hinaufschaute, sah er zu seiner Überraschung eine geisterhafte Figur, die die Gardinen zur Seite zog und in den Garten hinabblickte. Das Bild war unklar, denn das Licht traf das Fenster in einem Winkel, der die Details verschwimmen lies.

Als Paul Helm seine Hand vor die Augen hielt, um die Sonne abzublenden, war der Vorhang wieder geschlossen. Könnte es nicht bei dieser mysteriösen Figur um den Täter handeln? Helm verschwendete keine Sekunde und überquerte die Felder um den Scheriff von der Person im Clutterhaus zu berichten.

Der Sheriff, Detective Dewey und eine Horde von Ermittlern des Büros, folgenden ihm sofort. Sie hofften alle endlich einen Hinweis auf den Täter zu finden. Sie waren bereit das Haus zu stürmen, als sich die Haustür öffnete und der Mann herauskam. Er war Mitte dreißig, sah ungepflegt aus und trug eine Pistole bei sich.

Außerdem fanden sie ein Gewehr, sowie ein Jagdmesser im Kofferraum seines Wagens. Alles schien darauf hinzuweisen, dass dieser Mann, namens Jonathan Adrion der Mörder war. Nachdem die rmittler ihn einige Wochen in Gewahrsam genommen hatten, mussten sie jedoch feststellen, dass es sich nur um einen neugierigen Passanten handelte.

Die erste vielversprechende Spur, verlief wieder im Sand. Die Polizei machte sich wieder auf die Suche nach dem Mörder. Nach Monaten erfolgloser Ermittlungen, wusste die Polizei von Kansas nicht mehr weiter. Doch das Schicksal wandte sich zu ihren Gunsten und schließlich fanden sie die Antwort.

Eine Person wusste nämlich genau wer hinter diesem Verbrechen steckte. Die Lösung des Clutter Rätsels, kam aus einem unerwarteten Ort, dem Kansas State Gefängnis. Als die Polizisten mit ihren Ermittlungen nicht mehr weiterkam, richteten sie sich an die Öffentlichkeit.

Am 17 November 1959 baten sie nach den Abendnachrichten im Radio um die Hilfe der Bevölkerung. Und tatsächlich, kamen die Details so bei einer wichtigen Quelle an. Der Häftling Floyd Wells, erkannte den Namen der Opfer sofort. Auch die Art des Mordes, gefesselte Opfer, die durch einen Kopfschuss getötet wurden, kam ihm unheimlich bekannt vor.

Floyd Wells war klar, wer der Täter war. Er hatte einen Monat lang mit Dick Hickock eine Gefängniszelle geteilt. Dort hatte er unwissentlich, dass nächste Opfer des Mitinsassen bestimmt. Wells erzählte ihm von Clutter, einen guten Arbeitgeber und einem reichen Mann, für den er einst als Landarbeiter tätig gewesen war.

Dick fragte viel über die Famile Clutter und Wells informierte Ihn darüber, dass Clutter sein Geld in einem Safe aufbewahrt. Das Wissen über die Identität des Täters weiterzugeben, stellte sich für Wells aber als kompliziert heraus. Einen ehemaligen Häftling zu verpfeifen, könnte schwerwiegende Konsequenzen haben.

Es wurde von den Gefangenen als Hochverrat angesehen, dem Gefängnisdirektor solche Geschichten zu erzählen. Wells wandte sich zunächst an einen anderen Häftling, einen sehr religiösen Katholiken. Dieser empfahl ihm die Wahrheit zu erzählen, aber so, dass die anderen Insassen es nicht merken würden.

Sie fanden einen Weg, sodass der Gefängnisdirektor Wells unter einem Vorwand in sein Büro riefen ließ. Hier konnte der Häftling die Informationen weitergeben, ohne von den anderen Insassen als Verräter gesehen zu werden. Der mysteriösen Tat, konnten nun endlich Motiv und Täter zugeordnet werden.

Jetzt war bei der Polizei die Identität des einen Mörder bekannt, aber wo er und sein Komplize steckten, wusste niemand. Daher dachte sich der Handelsreisende Herr Bell nicht viel dabei, als er auf dem Weg nach Omaha Nebraska, zwei Anhalter in seinem Auto mitnahm. Der Job eines Handelsreisenden, beinhaltet viele einsame Stunden unterwegs.

Da kann es angenehm sein, den einen oder anderen Anhalter mitzunehmen, um etwas Gesellschaft zu haben. Holt man sich die falschen Leute ins Auto, kann die Fahrt jedoch schnell zu einer gefährlichen Reise werden. Die beiden Männer sollten Bell, für die letzten Kilometer seiner Reise etwas Gesellschaft leisten.

Sie stellten sich als Dick und Perry vor, und er erklärte sich bereit, sie bis nach Omaha mitzunehmen. Seine freundliche Geste hätte ihnen jedoch fast das Leben gekostet. Dick und Perry hatten Bell als nächstes Opfer vorgesehen. Sie hatten geplant ihn mit einem Gürtel zu erwürgen, den Körper in ein Grab in der Prärie zu stecken und sich mit dem Geld und dem Auto davon zu machen. Das Schicksal rettete Bell aber das Leben. Zunächst hatte er das Glück, sich mit Dick gut zu verstehen.

Dick saß auf dem Beifahrersitz. Die beiden tauschen schmutzige Witze aus und lachten viel. Perry wartete auf der Rückbank darauf, dass Dick ihm endlich das vereinbarte Zeichen gibt, um Bell zu strangulieren. Das Zeichen war ein bestimmter Satz, den die Beiden vor der Fahrt vereinbart hatten.

Hey Perry, gib mir einen Streichholz. Er würde dann den Gürtel herausholen, während Dick das Lenkrad nehmen wollte, um das Auto auf der Straße zu halten. Doch weil der Fahrer und der Beifahrer sich so gut verstanden, verzögerte sich der Moment des Zeichens. Als Dick den Satz endlich aussprach, war Bell schon dabei langsamer zu werden, um einen weiteren Anhalter einzusammeln.

Mit einer vierten Person im Auto, musste das Duo seinen Plan aufgeben. Die Mordserie der flüchtenden Täter sollte weitergehen, solange die Polizei sie nicht finden konnte. Pures Glück, hatte Bell das Leben gerettet. Ein scheinbar perfektes Verbrechen, kann durch einen einzigen Fehler aufgedeckt werden.

Die Polizei in Kansas, musste nur darauf warten, dass Dick und Perry diesen begehen würden. Und das taten sie schließlich. Auch wenn sie sich nicht ganz so nah an den Tatort herantrauten, wie die neugierige Geisterfigur, kehrten sie in den Heimatstaat zurück. Das reichte um sie zu fassen.

Im Dezember 1959, wagten Dick und Perry eine leichtsinnige Reise zurück nach Texas. Dort wollten sie mit cleveren Betrugspielchen etwas Geld verdienen, so wie sie es auch vor den Cluttermorden getan hatten. Mit Dicks Talent, als gerissenen Redner, konnte er schnell das Vertrauen von Ladenbesitzern gewinnen.

Er nahm große Einkäufe vor und tat so, als hätte er seinen Geldbeutel vergessen. Dann überredete er sie, einen Blankoscheck anzunehmen, der jedoch nicht gedeckt war. Einer der Ladenbesitzer wurde jedoch misstrauisch, als die beiden Verbrecher wegfuhren und notierte sich
das Nummernschild des Chevrolets.

Er informierte die Polizei, beschrieb die Männer und brachte die Polizisten somit endlich auf die Spur der Täter. Die Fährte führte sie nach Las Vegas, wo Dick und Perry verhaftet wurden. Am 30 Dezember 1959, hatten dort zwei Polizisten, dass Auto und das zugehörige Nummernschild erkannt.

Die Täter waren zwar gefasst, aber ihre Schuld musste noch bewiesen werden. Das stellte sich mit der schlechten Beweislage als schwierig heraus. Detective Dewey, flog nach Las Vegas, um die Männer zu befragen. Er nahm sich Dick vor, den gesprächigen von den beiden und versuchte ihn, mit den vorhandenen Informationen aus der Reserve zu locken.

Dewey wies auf den ehemaligen Mitinsassen und Indirekten Zeugen hin Floyd Wells. Außerdem waren am Tatort zwei Schuhabdrücke gefunden worden, die perfekt mit den Schuhen übereinstimmten, die Dick und Perry immer noch trugen.

Dick Hickock, gestand schließlich zusammen mit Perry Smith, für die Morde an der Clutter Familie verantwortlich zu sein.

Beide bekamen die Todesstrafe und wurden 1965 gehängt.

Das grausame Verbrechen, das Anfangs unlösbar wirkte, konnte nach einem ereignisreichen Jahr endlich geklärt werden.


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