Gruselgeschichte: Der Türspion

Ein 15 jähriges Mädchen namens Lucy wohnte mit ihrem Vater in einem schicken Häuschen eines kleinen Vororts. Seit dem Tod ihrer Mutter, war sie einzig und alleine auf ihren Vater angewiesen. Die beiden hatten eine gute Beziehung und verstanden sich sehr gut.

Eines Morgens saßen sie zusammen am Frühstückstisch und der Vater sagte zu Lucy, dass er heute einen wichtigen Geschäftstermin habe und erst gegen Mitternacht zurück sein werde. Nachdem Frühstück küsste er sie auf die Stirn, nahm seine Aktentasche und ging zur Haustür hinaus.

Als Lucy gegen Mittag von der Schule nach Hause kam, machte sie ihre Hausaufgaben und sah fern. Um Mitternacht war ihr Vater immer noch nicht zurück, also legte sie sich ins Bett um zu schlafen.

In dieser Nacht hatte sie einen seltsamen Traum. Sie stand am Rande einer stark befahrenden Autobahn. Autos und LKWS rasten mit hoher Geschwindigkeit an ihr vorbei. Sie schaute auf die gegenüberliegende Seite der Autobahn und sah dort ihren Vater stehen.

Seine Hände waren um seinen Mund gelegt und er versuchte ihr etwas zuzuschreien. Aber durch den lautstarken Verkehr, konnte sie ihn nicht verstehen.

Während die Fahrzeuge so an ihr vorbeirasten, versuchte sie sich nur auf das zu konzentrieren, was ihr Vater versuchte ihr zu sagen. Die Augen des Vater waren weit aufgerissen und er wirkte sehr verzweifelt und ein bisschen ängstlich. Doch schließlich konnte sie mit viel Mühe und Anstrengung, doch noch ein paar Worte ihres Vaters verstehen.

„Nicht….. Tür öffnen…..“

Plötzlich wurde Lucy durch ein seltsames Klopfgeräusch aus diesem Traum gerissen. Dann klingelte es auf einmal Sturm an der Haustür. Sie kroch aus dem Bett, zog ihre Hausschuhe an und lief nur mit ihrem Nachthemd bekleidet die Treppe hinunter zur Tür.

Als sie durch den Türspion blickte, sah sie draußen das Gesicht ihres Vaters, der sie direkt anstarrte. Es klingelte immer weiter und weiter…

„OK, ich mache jetzt die Tür auf“

Sie zog den Riegel zurück und wollte gerade die Tür öffnen…. aber dann bekam sie plötzlich ein mulmiges Gefühl. Sie spähte erneut durch den Türspion und sah wieder in das Gesicht ihres Vaters, der sie mit weitgeöffneten und ängstlichen Augen anstarrte.

Irgendwie kam ihr das ganze seltsam vor. Er verzog keine Miene und starrte sie nur mit weitgeöffneten Augen an. Sie bekam Angst und schob den Riegel wieder vor.

„Papa!“, schrie sie ängstlich durch die Tür. „Hast du deinen Schlüssel vergessen?“

Ring Ring Ring

„Papa, bitte antworte mir“

Ring Ring Ring

„Papa, bitte! sag doch was!“

Ring Ring Ring

„Ist da noch jemand bei dir?“

Ring Ring Ring

„Warum sagst du denn nichts?!“

Ring Ring Ring

„Ich öffne die Tür erst, wenn du was sagst!“

Es klingelte und klingelte immer weiter an der Haustür, aber aus irgendeinem Grund weigerte sich der Vater, seiner verzweifelten Tochter zu antworten.

Den Rest der Nacht, verbrachte das verängstigte Mädchen geduckt in einer Ecke des Flurs und hörte die ganze Zeit das aufdringliche klingeln von der Haustür. Es hörte nicht mehr auf und ging stundenlang so weiter. Schließlich schlief sie erschöpft ein.

Im Morgengrauen wachte sie auf und hörte kein klingeln mehr. Es war ganz ruhig. Bis auf ein paar Vögel die draußen zwitscherten, herrschte eine angenehme Stille im Haus.

Langsam und zögerlich schlich sie zur Haustür und spähte noch einmal durch den Türspion. Ihr Vater war immer noch da und starrte sie an. Das seltsame war, dass er irgendwie blasser aussah als gestern Nacht!

Vorsichtig und mit einem unguten Gefühl öffnete sie die Haustür und bekam den SCHOCK ihres Lebens.

Der abgetrennte Kopf ihres Vaters hing an einem Nagel über der Haustür.

An der Türklingel klebte ein Zettel, wo in gekritzelter Handschrift folgendes drauf stand:

„Clever Girl“

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