Anneliese Michel ( 1962 – 1976) wuchs in den 1960er Jahren in Bayern der Bundesrepublik Deutschland auf. Sie war gläubige Katholikin und besuchte dort zweimal pro Woche die Messe. Als Anneliese sechzehn Jahre alt war, wurde ihr in der Schule plötzlich schwarz vor Augen und sie lief benommen und schwankend, als wäre sie betrunken, durch die Gegend. Obwohl Anneliese sich hinterher an nichts mehr erinnern konnte, sagten ihre Freunde, dass sie sich in einem tranceähnlichen Zustand befand.
Ein Jahr später, passierte ein ähnliches Ereignis. Sie wachte morgens auf, war bei geöffneten Augen nicht ansprechbar, pinkelte ins Bett und zitterte wie verrückt am ganzen Körper. Es war ein schrecklicher Anblick, sagte die Mutter, die nebenbei versuchte, ihrer krampfenden Tochter den Schaum von dem Mund zu wischen. Des Weiteren, sagte sie ständig irgendwelche unanständigen Worte zu ihrer Mutter und das mit einer unheimlichen Räusperstimme.
Wenige Tage später dachte Anneliese, dass sie von einem Dämon besessen ist und machte sich auf die Suche nach einer Lösung. Egal wohin sie auch ging, es sind ihr immer irgendwelche Menschen über den Weg gelaufen, die sie mit einem toten Blick anstarrten und ein teuflisches Dämonengesicht hatten. Dazu flüsterten ihr irgendwelche Stimmen etwas ins Ohr. Zuerst, konnte sie die Stimmen nicht verstehen, aber mit der Zeit wurden sie immer lauter und sie hörte Sätze wie „Du bist verdammt“ oder „Du sollst in der Hölle verrotten“.
Ab diesem Zeitpunkt war sie sich sich, das der Teufel oder ein Dämon von ihr Besitz ergriffen hat.
Anneliese machte sich auf die Suche nach einem Priester, der bei Ihr den Exorzismus durchführen sollte, um den Dämon, der von ihr Besitz ergriffen hat zu vertreiben. Aber alle Priester, mit denen sie in Kontakt trat lehnten ab und sagten ihr, dass sie sich medizinische Hilfe suchen solle.
Zu diesem Zeitpunkt waren Annelieses Wahnvorstellungen noch viel schlimmer geworden und sie war völlig verzweifelt. Dann wurde es ganz schlimm und Anneliese war nicht mehr sie selbst. Sie riss sich die Kleider vom Leib, bellte stundenlang wie ein Hund, aß lebendige Spinnen und biß einem toten Vogel sogar den Kopf ab. Ihre Mutter erzählte später noch, dass sie sogar ihren eigenen Urin vom Boden aufleckte.
In ihrer Verzweiflung, suchte die Mutter solange nach einem Priester, bis sich endlich einen gefunden hatte, der bereit war einen vollständigen Exorzismus bei Anneliese durchzuführen. Sein Name war Ernst Alt. Der, als er sie sah, fest daran glaubte, dass sie besessen war. Er sagte später vor Gericht, dass sie für ihn nicht wie eine Epileptikerin ausgesehen hatte.
Aber um einen Exorzismus an einer Person durchführen zu dürfen, braucht es immer die Genehmigung von einem Bischof. Diese bekam Ernst Alt von dem örtlichen Bischof Josef Stangl, der den Antrag nur unter einer Bedingung zustimmte, dass der Exorzismus nur im Geheimen durchgeführt wird.
In den nächsten zehn Monaten, führten Alt und sein vom Bischof zugeteilter Helfer names Renz, bei Anneliese 67 Exorzismen, mit einer Dauer von bis zu vier Stunden durch. Während der Sitzungen, sagte Anneliese das sie glaubte, von fünf Dämonen besessen zu sein: Luzifer, Kain, Judas Iscariot, Adolf Hitler und Nero.
Die beiden Priester unterhielten sich natürlich mit den Dämonen, die von Anneliese Besitz ergriffen hatten und Hitler sagte: „„Die Leute sind dumm wie Schweine. Sie denken, nach dem Tod ist alles vorbei. Es geht immer weiter“. Und Judas sagte darauf: „Hitler sei ein niemand und hat nur eine große Schnauze. In der Hölle hat er nichts zu melden.“
Anneliese selber, war meist bei vollem Bewusstsein. Und wenn die Priester sie mit Weihwasser vollspritzten, brüllte sie wie eine Geisteskranke durch ihr Zimmer und sagte Sätze wie Du Scheißkerl! — Du Drecksau! — Weg mit dem Dreckszeug! (Weihwasser). — Hört auf mit dem Dreckszeug!. Ansonsten war sie aber recht sparsam mit Schimpfwörtern, versuchte aber regelmäßig die Priester zu schlagen oder voll zu kotzen.
Ein Dialog zwischen den Priestern und Dämonen, während einer Exorzismus Sitzung
Der Anfang
„Geh naus!“
„Nein!“
„Doch, du gehst naus!“
„Nein, ich geh nit!“
„Doch, du gehst naus!“
„Nein, ich geh nit naus!» Und dann ein triumphierendes:
Mir gehet nit naus, mir haltet zusamme!
Was Judas gesagt hat:
„Ich bin für die Ewigkeit verdammt! Ihr sorglosen Menschen, wenn ihr wüsstet, was es heißt, für immer in der Hölle verdammt zu sein! Und ich bin verdammt“
„Ich werde nicht aus dem Mädchen herauskommen. Da unten ( Hölle ) ist es zu schrecklich. “
„Wenn die Leute wüssten, was auf sie zukommt, wenn sie nicht in die Kirche gehen! Es wird ihnen extrem schlecht gehen “.
Was Hitler sagte:
„Die Leute sind dumm wie Schweine. Sie denken, nach dem Tod ist alles vorbei. Es geht immer weiter“.
Was Luzifer sagte:
„Ich möchte die Erde für mich erobern. In der Zwischenzeit mache ich hier fette Beute. Ich fülle mein Königreich auf. Ich nehme, was ich nehmen kann. Ich muss Sie nur davon überzeugen “.
„Die meisten haben den Nazarener verlassen. Wie dumm! Diejenigen, die ihm noch treu sind, sind nur eine kleine Minderheit. “
„Ich habe Judas mitgenommen! Er ist immer für mich da. Er ist verdammt. Er hätte sich retten können, aber er ist dem Nazarener nicht gefolgt. “
„Die Feinde aus der Kirche gehören uns“.
„Oh, wenn du wüsstest, wie die Dinge sich hier unten entwickeln! Die Kinder von Fatima wissen es. Wenn Sie wüssten … würden Sie Tag und Nacht am Tabernakel Knien. Ich musste es sagen, weil die Hohe Dame mich dazu gezwungen hat “. Die ‚Hohe Frau‘ bezieht sich auf Unsere Liebe Frau.“
Pater Renz fragt Luzifer:
„Sind sie für Häresien verantwortlich, zB die von Kung?“
Luzifer antwortet:
„Ja, und wir haben noch mehr davon.“
Was Nero gesagt hat:
„Du solltest der Botschaft von Fatima folgen!“
„Das menschliche Leben ist entscheidend, das ganze menschliche Leben!“
„Der Rosenkranz sollte rezitiert werden, sonst ist es das Ende!“
Pater Renz fragt nach Bischof Lefebvre.
Luzifer antwortet:
„Ha! Das hier! Aber sie glauben nicht an ihn. Was für eine Schande“.
Verschiedenes, was die Dämonen sagten:
„Die Modernisten vernichten die Kirche. Daran arbeiten wir hart. “
„Niemand spricht mehr von uns, besonders die Pfarrer“.
„Die Bischöfe sind so dumm, dass sie glauben, die Theologen mögen Kung lieber als den Papst.“
Nero sagte: „Die niederländischen Bischöfe sind Ketzer. Sie sind dem Papst untreu geworden! “
„Katholiken haben die wahre Lehre und laufen den Protestanten wie Prostituierte nach!“
Pater Renz sagt: „Wir machen jetzt eine Pause!“
Ein Dämon sagt:
„Nein!“
Pater Renz sagt:
„Du willst keine Pause, aber Anneliese braucht sie.“
Ein Dämon sagt:
„Die Rotznase hat überhaupt nichts zu wolle.“
Aber der Pater bekommt seinen Willen. Die Dämonen verlangen von dem Priester, er solle Anneliese nicht mit dem Rosenkranz zu nahe kommen.
Ein Dämon sagt:
„Tu das Scheißding weg!“ Das lässt den Pater kalt.
Der Pater sagt:
„Nein, ich tue das nicht weg, weil es dir so gut gefällt!“ So provoziert er den Dämon.
Einige Sitzungen waren so heftig, dass sie sich selber das Knie brach und sich den halben Körper blutig kratzte.
In den letzten Monaten, hörte sie langsam auf zu Essen und verstarb schließlich an ihrem schlechten Ernährungszustands am 1. Juli 1976. Bei ihrem Tod wog sie nur noch 31 kg bei einer Körpergröße von 1,66 Meter
Nach ihrem Tod, wurde Annelieses Geschichte heftig diskutiert, nachdem ihre Eltern und die beiden Priester, die den Exorzismus durchgeführt hatten, wegen fahrlässigen Mordes angeklagt wurden. Sie wurden vor Gericht gestellt und hatten bei ihren Verhandlungen sogar eine Aufzeichnung des Exorzismus dabei, um ihre Handlungen zu rechtfertigen.
Das Urteil
Die beiden Priester wurden des fahrlässigen Totschlags für schuldig befunden und am 21. April 1978 zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Das Gericht warf den beiden vor, sie hätten für medizinische Hilfe sorgen und einen Arzt hinzuziehen müssen. Zugunsten der Angeklagten sah das Gericht eine erhebliche Verminderung der Einsichtsfähigkeit, da diese an die personale Existenz des Teufels glaubten, was zu einer verminderten Schuldfähigkeit führte.
Die Eltern wurden nicht bestraft, weil das Gericht der Meinung war, dass sie schon genug gelitten hatten.
Bei der mündlichen Begründung des Urteils, hat das Gericht folgendes gesagt: „Anneliese Michel war nicht besessen. Sie war geisteskrank.
Sie wurde auf dem Friedhof in Klingenberg am Main begraben.
Der Grabstein von Anneliese Michel
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