Das Wesen kriecht unter meinem Bett hervor und starrt mich an! So jedenfalls waren meine beängstigenden Gedanken, als ich eines Nachts nicht einschlafen konnte und plötzlich diese seltsamen Kratzgeräusche unter meinem Bett hörte.
Wie jede Nacht vor dem Schlafengehen lag ich mit meinem Smartphone im Bett und checkte meine Social Media Accounts. Ein paar meiner Freundinnen schrieben mir – wie jede Nacht – und wir schickten uns Bilder von den Möchtegern coolen Jungs in unserer Klasse und machten uns über sie lustig.
Völlig normal, wie jede Nacht.
Meine Freundinnen hatten Spaß daran sich darüber auszulassen, dass ein paar dieser Jungs in mich verknallt waren. Naja, wenn sie schon nicht viel an Intelligenz vorweisen konnten, dann zumindest etwas Geschmack. Denn als 14-jährige fand ich mich schon damals sehr hübsch, überhaupt die hübscheste in der Klasse.
In dieser Nacht hörte ich es zum ersten mal. Ein unheimliches Geräusch unter meinem Bett. Als würde jemand auf dem Holzboden kratzen. Sehr langsam. Haustiere hatten wir keine. Und obwohl ich normalerweise nicht an solches Zeug glaube, gefror mir das Blut in den Adern und ich malte mir die gruseligsten Szenarien aus, was das für ein kratzendes Etwas sein könnte, dass da unter meinem Bett liegt.
Meine Angst hinderte mich daran, unter dem Bett nachzusehen. Wie gelähmt lag ich da. Ungeschützt in meinem Bett. Verängstigt schrieb ich meinen Freundinnen, dass ich seltsame Geräusche hörte. Und wie konnte es auch anders sein, stempelten sie mich gleich als Verrückte ab.
‚Vielleicht haben dir die Bilder der Jungs zu sehr zugesetzt‘, meinten sie.
Na klar…Ich versuchte dieses Kratzen, dieses permanente Kratzen zu ignorieren. Doch je länger ich es ignorierte, desto lauter und heftiger schien es zu werden. Nun hörte ich auch noch ein Stöhnen. Ein Stöhnen wie von einem großen Tier. Oh mein Gott, dachte ich.
Verzweifelt schrieb ich meinen Freundinnen, doch die machten sich nur darüber lustig und empfahlen mir jetzt doch lieber zu schlafen, bevor ich auf noch verrücktere Ideen komme. Die Angst stand mir ins Gesicht geschrieben. Und zu allem Überfluss sah ich schattenhafte und durchsichtige Gestalten in meinem Zimmer umhergehen, langsam und schlendernd, als wären sie verwirrt oder betrunken.
Auch diese wandelnden Geister stöhnten vor sich hin. Meine Angst war unbeschreiblich. Als ob die ganze Situation nicht schon schlimm genug wäre, begann nun auch noch mein Bett zu wackeln.
Dann hörte ich Schreie.
Direkt unter meinem Bett.
Das ist das Ende, dachte ich. Jetzt holen sie mich. Und ich traute mich noch immer nicht mich zu bewegen, geschweige denn mit dem Smartphone ein Foto der ganzen Situation zu machen. Das wäre die Gelegenheit meinen Freundinnen zu zeigen, dass ich nicht verrückt bin. Doch ich konnte nicht. Ich konnte mich nicht bewegen. Immer noch gelähmt.
Das Wackeln meines Bettes und das Geschrei in meinem Zimmer wurden immer heftiger. Schließlich wurde meine Panik so groß, dass ich glaubte meinen Verstand zu verlieren und damit auch meine Angst und meine Lähmung. Wie besessen öffnete ich die Kamera-App auf meinem Smartphone, blickte unter das Bett, machte ein Foto mit eingeschaltetem Blitzlicht und rief:
„Was willst du von mir?!“
Dann wurde es still. Die Geisterwesen verschwanden und auch das Wackeln des Bettes stoppte. Ich legte mich wieder hin und sah auf dem Foto des Smartphones, dass nichts, rein gar nichts unter meinem Bett war.
Dann hörte ich ein lautes Knurren.
Ich drehte mich zur Seite und sah mit Entsetzen direkt neben mir eine große schwarze Gestalt liegen, die mich mit ihren stechenden roten Augen anstarrte. Stille…
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Coole Story, die werde ich meinen freundinen zeigen.