Im Sommer ging mein Freund Julian zum Bergsteigen. Er verlor den Halt und stürzte von der steilen Felswand. Glücklicherweise landete er auf einen darunterliegenden Felsen, was ihm das Leben rettete.
Er wurde jedoch so stark verletzt, dass er sich schwere Kopfverletzungen zuzog und ins Krankernhaus musste. Als er im Krankenhaus ankam, fiel er ins Koma. Die Ärzte untersuchten ihn, aber aufgrund seiner traumatischen Hirnschwellung, gab es wenig Hoffnung.
Nach ein paar Tagen erwachte er aus dem Koma und war sofort wieder ansprechbar. Die Ärzte sagten, dass er sehr großes Glück gehabt hat. Meine Mutter rief mich sofort an und sagte mir:
„Julian ist gerade aus dem Koma erwacht und es geht im gut“
Ich war so erleichtert und freute mich wahnsinnig darüber. Ich machte mich sofort auf den Weg ins Krankenhaus, um ihn zu besuchen. Als ich das Zimmer betrat und vor ihm stand, war er noch ein wenig benommen, aber klar bei Verstand.
Sofort erzählte er mir von seinem seltsamen Traum, den er hatte, als er noch im Koma lag.
In seinem Traum stand Julian in einem verlassenen Bahnhof. Außer ihm war sonst niemand dort. Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, stieg er ein.
Es waren keine anderen Passagiere im Zug. Julian war wie auf dem Bahnhof ganz alleine. Nach langer Zeit wurde der Zug immer langsamer und fuhr in einen anderen Bahnhof ein.
Er schaute aus dem Fenster und sah, dass auch dieser Bahnhof menschenleer war. In diesem Moment, hörte er eine leise knisternde Stimme über die Sprechanlage:
„Nächster Halt, letzter Halt, nächster Halt, Ende…“
Irgendetwas an dieser Ankündigung, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Er sprang von seinen Sitz auf und stieg aus dem Zug. Kurz nachdem er festen Boden unter seinen Füßen spürte, schlossen sich die Türen wieder und der Zug raste davon.
Das war der Moment, als er aus dem Koma erwachte.
Die Ärzte sagten ihm, dass er sehr großes Glück gehabt hätte. Sie waren ehrlich zu ihm und sagten ihm später auch, dass sie nicht damit gerechnet hätten, das er wieder aufwacht!
Nachdem Julian mir von seinem Traum erzählt hatte, wurde er sehr blass im Gesicht und war unruhig.
Ich fragte ihn, warum er so beunruhig war und er sagte zu mir:
„Was wäre, wenn ich an diesem Bahnhof nicht ausgestiegen wäre? Was wäre passiert, wenn ich bis zum Ende im Zug geblieben wäre?“
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